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Michael Moors neuer Film - Where to Invade Next

Montag, 14. September 2015 , von Freeman-Fortsetzung um 20:00

Der bekannte amerikanische Filmmacher und Oscar-Gewinner Michael Moore hat am vergangenen Donnerstag anlässlich des Toronto Film Festival sein neues kritisches Werk, "Where to Invade Next", oder "Wo als nächstes einmarschieren", dem Publikum präsentiert. Der Film zeigt nicht unbedingt das auf, was der Titel suggeriert, die militärische Aggression der USA und welches Land als nächstes mit einem Krieg oder Invasion "beglückt" werden muss, sondern eher umgekehrt, wie kulturell, politisch und sozial rückständig die Vereinigten Staaten im Vergleich zu anderen Ländern sind und was Amerika vom Ausland übernehmen könnte. Das Publikum im vollgepackten Princess of Wales Theatre hat nicht nur über die witzigen Momente im Film gelacht, sondern grölte und applaudierte immer wieder während der Präsentation.


Es geht Moore in diesem Film darum, die Invasion von Ländern, die das Pentagon laufend macht, dazu zu benutzen, um gute Ideen zu "klauen" und nach Amerika zu bringen, damit es eine bessere und menschlichere Gesellschaft wird. Auf seiner "Ein-Man-Invasion" verschiedener Länder lernt Moor kennen, das Italien den Arbeitnehmern 8 Wochen bezahlte Ferien gibt, in Frankreich die Schulkantinen eher einem Gourmet-Restaurant entsprechen, Slowenien ein kostenloses Unistudium bietet, und Portugal den Drogenkonsum entkristallisiert hat. Alles Themen, welche die Amerikaner interessiert und beschäftigt.

Hier der Trailer:



Michael Moore wurde durch seine kritischen Filme "Bowling for Columbine" und "Fahrenheit 9/11" weltweit bekannt, die mit Humor gezeichnet sind.

insgesamt 4 Kommentare:

  1. Tom sagt:

    Nur leider scheint er kontrollierte Opposition zu sein, um die wirklich wichtigen Themen zu umschiffen. Natürlich kann man sich umschauen und gucken, was man besser machen könnte. Aber das von ihm Genannte rangiert doch eher auf einem Platz oberhalb von 100, oder? Private Zentralbanken beseitigen? Wallstreet in Ketten legen? Geldschöpfung dem Volke übertragen? Militär zurück nach Hause holen? Gleichgeschaltete Massenmedien zerschlagen? NSA-Wahnsinn? 50 Millionen Menschen mit Essensmarken? Rekordarbeitslosigkeit? Militärisch industriellen Komplex zerschlagen?

    Stattdessen wird über Kantinenessen schwadroniert? Politisch korrekte Scheinopposition es ist. Wenn ich meine Leichen im Keller verbergen wollen würde, ich auch jemanden losschicken würde, der über andere Dinge redet als meine Leichen redet. Einfache Dinge, die auch der abgestumpfte Mob zu verstehen mag.

  1. libertace sagt:

    MM ist embedded. Alex Jones ist mir zu
    laut aber da gebe ich ihm Recht wenn er
    sagt, dass MM embedded ist. An alte Erfolge
    wie Roger & me oder Sicko kann und will
    er wohl nicht mehr anknüpfen. Stattdessen
    düst er im Privatjet durch die usa..vorher
    als er noch investigativen Journalismus
    machte, flog MM immer Linie. Wir erinnern
    uns, er liess sich in seinen dokus doch
    immer darüber aus wie schön es doch wäre
    statt Linie privat zu fliegen! Aber das
    ist nur eine Randerscheinung dass sich
    MM's Leben geändert hat.

    Aber danke für den Bericht freeman @

  1. selli69 sagt:

    @IronTomahawk, @libertace

    Hallo,

    Ich hab mir gestern den Film angesehen und bin in meiner Meinung etwas gespalten. Natürlich kann man wie Ihr der Meinung sein, MM wäre ein embedded Journalist. Die Themenauswahl mag das eventuell auch auch bestätigen. MM möchte halt irgendwie einen auf "guter Amerikaner" machen, was auch sein gutes Recht ist und (sogar aus einem breiteren Blickwinkel heraus) nicht mal verkehrt.

    Hier zu unterstellen, er würde die "wichtigen" Probleme Amerikas verschleiern indem er weniger "wichtige" anspricht empfinde ich als unfair. Würde man die im Film angesprochenen Errungenschaften in den jeweiligen nichtamerikanischen Gesellschaften ankratzen oder zum negativen verändern, gäbe es dort mit Sicherheit nicht nur wenig Tumult. So unwichtig scheinen diese Themen also doch nicht zu sein. Es kommt da wohl auf den Blickwinkel an.

    Ich empfinde es als Schwarz-Weiss/Schubladendenken gepaart mit einer gewissen Arroganz, wenn auf jemanden gezeigt wird, der unangemessene Lebensumstände aufzeigt. Nur weil andere Aspekte nicht angesprochen werden, heißt dies noch lange nicht das MM sich dieser nicht bewusst wäre. Weiterhin möchte ich zu bedenken geben das die angesprochenen Themen allesamt Dinge betreffen, die sehr nahe am Menschen und der Gesellschaft sind (Arbeit/Urlaub/Krankenversicherung/Schulessen/Knast/Studiengebühren). Themen wie FED, Militärisch-Industrieller Komplex, NSA, etc. sind dies allesamt NICHT. Des weitern hat sich MM ja bereits an dem ein oder anderen letztgenannten Thema eh schon abgearbeitet.

    Auf mich hatte der Film außerdem noch eine andere Wirkung. Er hat mir gezeigt welche Dinge für mich in einer Gesellschaft (auch) wichtig sind und für was es sich zu kämpfen lohnt, was wir verlieren könnten wenn hier amerikanische Zustände einkehren.

    Außerdem hatte der Film ein paar wirklich starke Momente, wie z.B. die Ansage der Isländischen Frau an die Amerikaner. Da musste ich doch mal kurz schlucken, das war so dermaßen auf die 12.. ;)

  1. selli69 sagt:

    @IronTomahawk, @libertace

    Hallo,

    Ich hab mir gestern den Film angesehen und bin in meiner Meinung etwas gespalten. Natürlich kann man wie Ihr der Meinung sein, MM wäre ein embedded Journalist. Die Themenauswahl mag das eventuell auch auch bestätigen. MM möchte halt irgendwie einen auf "guter Amerikaner" machen, was auch sein gutes Recht ist und (sogar aus einem breiteren Blickwinkel heraus) nicht mal verkehrt.

    Hier zu unterstellen, er würde die "wichtigen" Probleme Amerikas verschleiern indem er weniger "wichtige" anspricht empfinde ich als unfair. Würde man die im Film angesprochenen Errungenschaften in den jeweiligen nichtamerikanischen Gesellschaften ankratzen oder zum negativen verändern, gäbe es dort mit Sicherheit nicht nur wenig Tumult. So unwichtig scheinen diese Themen also doch nicht zu sein. Es kommt da wohl auf den Blickwinkel an.

    Ich empfinde es als Schwarz-Weiss/Schubladendenken gepaart mit einer gewissen Arroganz, wenn auf jemanden gezeigt wird, der unangemessene Lebensumstände aufzeigt. Nur weil andere Aspekte nicht angesprochen werden, heißt dies noch lange nicht das MM sich dieser nicht bewusst wäre. Weiterhin möchte ich zu bedenken geben das die angesprochenen Themen allesamt Dinge betreffen, die sehr nahe am Menschen und der Gesellschaft sind (Arbeit/Urlaub/Krankenversicherung/Schulessen/Knast/Studiengebühren). Themen wie FED, Militärisch-Industrieller Komplex, NSA, etc. sind dies allesamt NICHT. Des weitern hat sich MM ja bereits an dem ein oder anderen letztgenannten Thema eh schon abgearbeitet.

    Auf mich hatte der Film außerdem noch eine andere Wirkung. Er hat mir gezeigt welche Dinge für mich in einer Gesellschaft (auch) wichtig sind und für was es sich zu kämpfen lohnt, was wir verlieren könnten wenn hier amerikanische Zustände einkehren.

    Außerdem hatte der Film ein paar wirklich starke Momente, wie z.B. die Ansage der Isländischen Frau an die Amerikaner. Da musste ich doch mal kurz schlucken, das war so dermaßen auf die 12.. ;)